




ENSEMBLE «HAUS ZUR WIESE» (18. JH.) Glarus
Das Waschhaus befindet sich auf dem Grundstück des kulturhistorisch bedeutenden Ensembles «Haus zur Wiese» in Glarus. Der spätbarocke Landsitz mit barockem Garten und mehreren Nebengebäuden wurde im 18. Jahrhundert für den Textilunternehmer Johann Heinrich Streiff errichtet und zählt heute zu den Kulturgütern von nationaler Bedeutung. Das kleine Waschhaus auf dem Areal stammt vermutlich aus dem 18. oder 19. Jahrhundert und befand sich in stark geschädigtem Zustand. Das Dachwerk war durch jahrelange Feuchtigkeit, Pilzbefall und Moderfäule – insbesondere in den Fussknotenpunkten – nahezu vollständig zerstört. Zudem führten spätere Einbauten mit gesägten Hölzern zu einem uneinheitlichen, konstruktiv mangelhaften Gesamtbild. Im Zuge der denkmalpflegerisch begleiteten Instandsetzung wurde das gesamte Dachwerk vollständig rekonstruiert. Die Sparren sind, wie in der bauzeitlichen Ausführung, mit einem Zapfen in die Dachbalken eingeleitet. Da jedoch kein ausreichendes Vorholz vorhanden war, wurde zur Verbesserung der Schubabtragung ein Fersenversatz ergänzt. Die konstruktive Form des Dachwerks blieb ansonsten unverändert und wurde detailgetreu wiederhergestellt.
Ziel war eine handwerklich präzise Rekonstruktion, bei der das Dachwerk seine bauzeitliche Erscheinung zurückerhält und sich – wie zuvor – selbstverständlich in das historische Ensemble einfügt.